Facebook sperrte wochenlang die Seite der französischen Stadt Bitche
Facebook ist bekanntlich bemüht darin, Inhalte zu entfernen, die obszön, beleidigend oder ähnliches sein könnten. Was viele nicht wissen: Dies geschieht oft vollautomatisch mittels eines Algorithmus. Es sind nicht immer Menschen involviert, die sich den Fall vorher genau anschauen. Und so sind Fehler praktisch vorprogrammiert.
Dies ist auch der französischen Stadt „Bitche“ passiert, deren Name den Algorithmus scheinbar an ein gegen Frauen gerichtetes Schimpfwort erinnert. Erst am Dienstagnachmittag wurde die Seite nach Wochen wieder freigeschaltet. Doch die Freischaltung war keine Selbstverständlichkeit: Die Stadt legte Einspruch ein und versuchte Facebook über verschiedene Wege zu kontaktieren, was jedoch auch zunächst nichts zu nützten schien: Facebook habe mitgeteilt, dass die Seite gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen würde.
Nachdem die Stadt sich dann zunächst unter einem anderen Namen ein neues Facebook-Konto eröffnete, gab es zuletzt doch noch eine glückliche Wendung: Die Facebook-Niederlassung Frankreich entschuldigte sich beim Bürgermeister von „Bitche“ für das Missverständnis und die ursprüngliche Seite ging wieder online.
Der Fall zeigt eindrücklich, dass Algorithmen auf dem derzeitigen Stand der Technik nicht in der Lage sind, zuverlässig Überwachungsfunktionen einzunehmen. Jedes falsche Wort könnte somit eine Kontosperrung bedeuten. Noch problematischer wird es, wenn das Beheben des Fehlers durch einen Menschen anschließend Wochen dauert.